GLOCKEN.

Zur Zeit hängen im Turm der Driescher Kiche vier alte Bronzeglocken:

Glocke I:

Glocke I Gussjahr: 1496

Gießer: Clas von Enen

Ton der Glocke: as1-3.

Durchmesser am unteren Rand: 107cm
Gewicht: 755 kg

Inschrift:
JHS MARIA HEISSEN ICH BES WEDER VERDRIBEN ICH
CLAS VON ENEN GOS MICH MCCCCXCVI

Glocke II:

Glocke II Gussjahr: 1692

Gießer: Engelpert Gromel

Ton der Glocke: as1±0.

Durchmesser am unteren Rand: 94cm
Gewicht: 488 kg

Inschrift:
JESUS MARIA JOSEPH HEISCHEN ICH
ZU EHREN GOTTES LEUDEN ICH H M BR
ENGELPERT GROMEL G OS M ICH 1692

Glocke III:

Glocke III Gussjahr: 1969

Gießer: Johannes Mark, Brockscheid

Ton der Glocke: cis2-1.

Durchmesser am unteren Rand: 75cm
Gewicht: 295 kg

Inschrift:
HOCH PREIST MEINE SEELE DEN HERRN,
MEIN GEIST JUBELT IN GOTT, MEINEM HEILAND

Glocke IV:

Glocke IV Gussjahr: 1969

Gießer: Johannes Mark, Brockscheid

Ton der Glocke: e2+1.

Durchmesser am unteren Rand: 63 cm
Gewicht: 180 kg

Inschrift oberer Rand:
DER TOD IST DAS TOR ZUM LEBEN
Inschrift:
FRIEDEN HINTERLASSE ICH EUCH,
MEINEN FRIEDEN GEBE ICH EUCH.
NICHT WIE DIE WELT GIBT, GEBE ICH EUCH.
EUER HERZ ERSCHRECKE NICHT UND VERZAGE NICHT



Rektor Johann Gerards schreibt 1762 in der Chronik: Drey Glocken seynd von Anfang der Kirche hierhin verschafft worden, zwey große im groß Thurm undt eine kleine, das sogenannte Meess- Glöcklein, die größte und die kleinst seynd noch die erste undt haben im Brandt 1687 keinen Schaden gelitten, die andere aber ist nach erlittenem Brandschaden ein Jahr darauff zersprungen, daß selbige aufs new hat müssen gegossen werden (1692).

Über den Verbleib des Meß- Glöckleins sagt die Chronik nichts aus. Zu den zwei alten Glocken aus den Jahren 1496 und 1692 kam 1876 eine dritte hinzu. Sie blieb allerdings nur 41 Jahre, mußte 1917 in den Krieg und kam nicht wieder.

Pastor Josef Embser schreibt 1917 in der Chronik: Am 26.6.1917 wurde auf Anforderung der Metallmobilmachungsstelle die kleinste Glocke der Filialkirche zu Driesch- Gewicht 310 kg, Durchmesser am unteren Rand 80 cm - 1876 aus Geschützmetall gegossen von August Mark in Brockscheid, unter Leitung des Küsters Diederichs, damals in Urlaub, ohne jeglichen Unfall ausgebaut und am 28.6. an das Landratsamt Cochem abgeliefert. Entschädigung betrug 1395 M.

15 Jahre, von 1927 - 1942 hatte die Driescher Kirche vier Glocken.

Pastor Sebastian Kaspers schreibt 1927 in der Chronik: Am 23.10.1927 wurden in Driesch 2 neue Glocken geweiht, von der Firma Mabilon, Saarburg gegossen. Eine ist den Aposteln Deutschlands St. Bonifatius und St. Petrus Canisius geweiht, die andere dem hl. Sebastian zum Andenken an die im Weltkrieg 1914/18 gefallenen Driescher. Die Weihe nahm vor Pastor Ley aus Gevenich, die Predigt hielt Pastor Gotes aus Gillenbeuren. Die Glocken sind ein Geschenk der politischen Gemeinde Driesch an die Kirche. Kosten 2.513 M. Gewicht der Glocke 401 bzw. 282 kg, Ton der Glocken: b` und c`

Nur kurze Zeit standen diese beiden Glocken im Dienst des Friedens.

Dechant Alois Breidt schreibt 1942 in der Chronik: In die Augusttage des Jahres 1942 fiel ein Ereignis, das zum ersten Male die Ungewißheit des tausendmal versprochenen Endsieges erschreckend zeigte; die Abgabe der Glocken. Die Pfarrei wurde seht schwer davon betroffen. Die Pfarrkirche verlor die beiden schweren Glocken aus dem 13. und 15. Jahrhundert. Driesch sollte zunächst alle vier Glocken abgeben. In Verbindung mit Herrn Dr. Wackenroder, Bonn erreichte ich aber, daß die schwerste Driescher Glocke (1496) erhalten blieb. Mit tiefer Wehmut hörten in jenen Augusttagen die Pfarrkinder von Lutzerath und Driesch trotz strengen Verbotes ihre Glocken zum letzten Male läuten, ein schmerzlicher Abschied, der bei den nüchternen Leuten keinen Zweifel mehr an dem Ausgang dieses Krieges ließ.

Die oben unter II. genannte Glocke kehrte 1947 aus dem Kriege heim.

Die unter III und IV genannten Glocken dienten seit 1969 bis 2013 in der Kirche Sankt Marien in Kues. Da diese Kirche geschlossen wurde, bot sich die Gelegenheit, diese Glocken über eine private Spende für die Driescher Kirche anzuschaffen, um das vorhandene Geläut zu ergänzen. Alle vier Glocken hängen nun in einem eigens neu gebauten Holzglockenstuhl der Firma Schmitt aus Brockscheid.

Text: 04/1973 Pfarrer Matthias Feilen, Lutzerath und 04/2015 Kerstin Diederichs und Hans-Joachim Lui, Lutzerath.
Fotos: Hans-Joachim Lui

Tonanalyse der Glocken


Glocke I

Glocke II

Glocke III

Glocke IV

Schlagton: as'-1 as'+1 des''±0. fes''+2
Unteroktave: as+8 as+5 des'±0. fes'+1
Prime: ges'-2 as'-4 des''+1 fes''+1
Terz: ces'-1 ces'+2 fes''+1 g''+1
Quinte: es''-3 es''-3 as''+10 ces''+9
Oberoktav: as''-1 as''+1 des'''±0. fes'''+2
Gewicht: 755 kg 488 kg 295 kg 180 kg
Durchmesser: 1065 mm 934 mm 745 mm 625 mm

Abweichung in 1/16tel Halbton, a'=435 HZ

Tonanalyse mit Bathelmchen Stimmgabeln durch Hermann Schmitt, Brockscheid

So klingen die Glocken

Einzelgeläut: Glocke I Stundenschlag Turmuhr
Glocke II
Glocke III Angelusgeläut
Glocke IV
Zweifachgeläut: Glocke I+II Angelusgeläut bis 2013
Glocke III+IV Vorgeläut Gottesdienst
Dreifachgeläut: Glocke I+III+IV
Glocke II+III+IV
Vierfachgeläut: Glocke I+II+III+IV Hauptgeläut Gottesdienst


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 Öffnungszeiten

Für Besichtigungen ist unsere Kirche wie folgt geöffnet:

Kirchenführungen können im Kath. Pfarramt Ulmen, Telefon: 02676-95 10 70 oder unter: pfarramt.info (at) kirche-ulmen.de vereinbart werden.

 Pilgerstempel

Den Pilgerstempel finden Sie im Eingangsbereich der Kirche.

 Kulturdenkmal

Seit 1984 steht die Marienkirche Driesch unter dem Schutz der Haager Konvention für Kulturgut.